Impressionen rund um die Winzenburg (Winzenburg)
Beschreibung
Die vielen Abzweigungen und Einblendungen am Weg um die Winzenburg, „Zur Hohen Schanze“, „Zur Winzenburg“, „Zur Tiebenburg“, „Auf dem Rennstieg“ eröffnen uns im Buchenbestand des südlichen Sackwaldes eine Vielzahl naturkundlicher Wanderungen mit historischem Hintergrund. Die Hohe Schanze ist neu gestaltet und als fränkische Befestigungsanlage aus der Zeit um 800 nach Christi wieder erlebbar. Der süd-westliche Sackwald um Winzenburg (Hasekenhusen) weist eine bemerkenswerte Anzahl von Wallanlagen und Burgen auf. Im Bereich von nur vier Quadratkilometern liegen acht Wehranlagen. Das ist eine ungewöhnliche Dichte, die den südlichen Sackwald zum Juwel der Heimatgeschichte macht. Herausragend sind die Winzenburg (Festung) und die Hohe Schanze, die zum Schlüsselerlebnis für den Lehrpfad Winzenburg wird.
Zur Strecke
Vom Ausgangspunkt gehen wir geradeaus in das Ochsental auf dem ausgeschilderten Ochsentalweg. Bei der nächsten Abzweigung rechts auf den Hohe-Schanze-Weg. Wir sind bald unter dem langgestreckten Plateau der Hohen Schanze, die mit 326 Metern dem südlichsten Bergsporn des Sackwaldes bildet. Die steilen Südhänge unterstreichen die strategische Bedeutung.
Wir folgen bald dem nächsten breiten Querweg links hoch zur Samesbuche, die nach dem Forstmeister des Königreichs Hannover benannt wurde. Holzfahrzeuge schrammen oft an der Buche, was am Sockel erkennbar ist, aber sie widersteht dieser unsanften Anmache. Die Samesbuche markiert einen wichtigen Kreuzungspunkt. Links führt der Weg zur Hohen Schanze, von da kommt der Rennstieg. Nach unten, über den Kamm, geht es nach Winzenburg und von diesem Hauptweg führen Abzweigungen zur Winzenburg und zur Tiebenburg.
Später bringt uns eine Wanderung zur Hohen Schanze; Standort eines mittelalterlichen fränkischen Heerlagers. Vielleicht bringt diese Wanderung wieder Bewegung in die „erstarrte“ Bewahrung dieser bedeutungsvollen Burg- und Siedlungsstätte. Dichtung und Wahrheit haben das historische Bild der Hohen Schanze ein wenig verzerrt. Aber unstreitig war der fränkische Stützpunkt und die damit verbundene Besiedlung.
Wir überschreiten den Rennstieg, einen alten Kurierweg von Winzenburg zur Domburg Hildesheim, im 9. Jahrhundert Renniphat genannt. Prominenter Kurier war der Burggeist Hödeken, der seinem Herrn, dem Bischof Bernhard, treu ergeben war. Wir sind jetzt auf dem Weg nach Winzenburg. Rechts erkennen wir das Wegeschild des Rennstieges, bezugsgerecht mit der Bischofs-Stabkrümme als Symbol; gestaltet von Bernward Kloth. Und links erkennen wir wieder eine geschichtliche Besonderheit: Den Wölbak-ker, das Ackerfeld des Mittelalters. In dieser Form geeignet für die Be- und Entwässerung. Also Geschichte im Übermaß.
Am Waldrand stoßen wir auf die Tiebenburg-Hütte mit Grillhütte. Von hier schauen wir respektvoll auf den steilen Bergkegel der Winzenburg, einst Standort einer 200 m langen und 80 m breiten Burganlage. Dank der vorbildlichen Sanierung durch die Initiative von Ignaz Jung-Lundberg wird dieses Aufmaß durch originale Burgreste bestätigt. Wegen ihrer territorialen Bedeutung überlebte die Winzenburg so manche blutigen Anschläge.
Wir kommen jetzt nach Hasekenhusen, nein, nach Winzenburg, wie diese Siedlung 1522 bezeichnet wurde. Und das gleich mit Amt und Würden mit dem Amt Winzenburg, nämlich das aus der Burg Winzenburg hervorgegangen ist. Erst 1932 verlor das Amt seine Kompetenzen vollständig an Alfeld.
Am Petersberg, auf den wir links einbiegen, steht am Teichmönch das Wappen des Amtes Winzenburg. Wir gehen bis zum nächsten Prozessionskreuz, dann direkt hoch auf den Naturweg, der uns schnurstracks wieder auf den Ochsenweg führt.
Infos
Ausgangspunkt:
Winzenburg, Parkplatz Ochsental. Von Freden kommend Ausgang des Ortes links, zur Karte
Parken:
Privatparkplatz Ochsental
Länge:
Weglänge 9,6 Kilometer Rundwanderung
Höhenmeter:
Hohe Schanze 326 Meter
Sonstiges:
übersichtliche Ausschilderung, mäßige Steigungen. Einkehrmöglichkeit zum deftigen Imbiß beim „Zwetschgen-Kreuger“ oder in der „Fischerhütte Winzenburg“ am Ausgangspunkt der Wanderung. Je nach aktueller Witterung sollte die Wanderausrüstung tritt- und winterfest sein.