Wilhelm-Raabe-Turm Grünenplan
Wo die Sohlbrüder sich treffen
Der Wilhelm-Raabe-Turm auf dem Großen Sohl im Hils bei Grünenplan ist ein Denkmal für den gleichnamigen Schriftstellers (1831 bis 1910) – und schon seit langem ein beliebtes Ausflugsziel: Wer den 15 Meter hohen Aussichtsturm auf einer der höchsten Erhebungen des Hils erklimmt, wird mit einem wunderbaren Blick auf das Weser- und Leinebergland belohnt, der bei gutem Wetter bis hin zum Brocken reicht.
Der Hils- und Verkehrsverein hat das Bauwerk aufwändig saniert – er investierte 30 000 Euro in das Projekt. Allerdings musste der Verein das Geld nicht allein aufbringen. Je 30 Prozent Zuschuss zahlten die Leader-Region Leinebergland und die Gemeinde Delligsen. Der Hils- und Verkehrsverein Grünenplan selber war mit 12 000 Euro dabei, was für einen kleinen Verein nicht gerade eine unbeträchtliche Summe ist.
Der Turm hat eine durchaus spannende Geschichte. Hätte sich nicht im Jahr 1904 am vierten Advent hier oben die Bruderschaft vom Großen Sohl unter der Leitung des Oberlehrers Dr. Hans Freytag vom Kaiser-Wilhelm-Gymnasium Hannover gebildet, hätte es niemals diesen Turm gegeben. Denn damals habe dort nur ein hölzerner Vermessungsturm gestanden, der in die Jahre gekommen und morsch geworden war. Sein Schicksal sei im Winter 1908 von einem Wintersturm besiegelt worden. Die bis heute existierende „Sohl-Bruderschaft“ – bestehend aus Lehrern, Schülern und Ehemaligen des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums in Hannover – und der Grünenplaner Hilsverein hätten daraufhin einen neuen, stählernen, siebenstöckigen 15 Meter hohen Turm errichtet, der bei der Einweihung am 4. Juli 1909 auf den Namen des Heimatdichters Wilhelm Raabe getauft wurde.
Doch auch mit diesem hatte man nicht gleich Glück. Ein gewaltiger Sturm riß auch diesen „Neubau“ zu Boden, weil der Grobmörtel, in dem der Fuß des Turmes steckte, offenbar noch nicht richtig hart geworden war.
Traditionell ist der Besuch des Raabe-Turms am vierten Advent ein fester Termin der Raabefreunde, Sohlbrüder und Hilsfreunde. Doch das ganze Jahr über bietet die Anlage dem Schwindelfreien faszinierende Aussichten.
Die Anreise
Den Raabe-Turm erreicht man am besten über den Parkplatz „Roter Fuchs“ an der Landesstraße 484 zwischen Eschershausen und Grünenplan. Dort denkt man eigentlich, man ist schon oben auf dem Hilskamm – stimmt aber nicht. Es folgt noch ein mehrere hundert Meter langer Anstieg. Der ist zwar gut befestigt und mit Straßenschuhen zu meistern, geht aber doch in die Beine. Der Turm ist nur für Schwindelfreie. Oben kann es ungemütlich windig werden. Aber man weiß schon, wie in zwei Stunden das Wetter wird. Und hat dann genug Zeit für den Rückweg, um in der Gaststätte Roter Fuchs Unterschlupf zu suchen.
Wilhelm-Raabe-Turm
Raabeturm im Hils,
31073 Grünenplan
0 51 87 / 94 15 – 0
Jederzeit frei zugänglich
kostenlos
(Stand 2018)