Bismarckturm Salzgitter
Der Eiserne im Wald
Tief im Wald steht der Bismarckturm, ein 17-Meter-Riese aus Eisen. Ohne Hinweisschilder würde man den eisernen Goliath wohl nur schwerlich finden. Auf einer verschlungenen und schmalen Straße gelangen Besucher zu dem Bauwerk, von dessen Aussichtspunkt Ausflügler den Brocken sehen können. Auch Hildesheim ist in der Ferne zu entdecken.
Zu Füßen liegt Salzgitter-Bad. Rund um ein Panorama, das einen in luftiger Höhe gleich die Handy-Kamera zücken lässt. Sowieso ist ausgerechnet hier, mitten im Grünen, sehr guter Empfang. Aber kein Wunder, der 114 Jahre alte Turm trägt Funkantennen. Ob derlei neumodischer Kram dem alten Reichskanzler Otto von Bismarck in den Kram gepasst hätte? Wie auch immer. Nach ihm ist jedenfalls der Turm benannt.
Über 24 Steinstufen gelangt man zur ersten Plattform der Eisenkonstruktion. Von dort aus erreicht man weitere Plattformen über 57 Holzstufen. Oben angekommen, werden die Besucher bei schönem Wetter mit einem fast schon unendlichen Blick in die Weite belohnt. Nach dem Abstieg kann man in das gleichnamige Ausflugslokal am Turm einkehren. Sportliche oder passionierte Wanderer haben zudem die Möglichkeit, gleich noch eine Rundroute durch den Forst zu absolvieren, denn die beginnt in unmittelbarer Nähe des Turms und führt geradewegs in den Wald.
Für Heimatgeschichtler lohnt sich die Tour ebenfalls, zumal sie dort ein Zeugnis der Regionalhistorie antreffen. Anno 1900 waren die Bürger zu Spenden aufgerufen, damit der „Bismarckturm-Baufond“ entstehen konnte. Der Harzverein Salzgitter trieb die Aktion voran, die zügig das Interesse vieler Anhänger und Unterstützer weckte: „An der Einweihungsfeier am 12. August 1900 sollen 800 Personen teilgenommen haben“, wirbt die Stadt Salzgitter für das Ausflugsziel.
Der Turm, der 2002 für mehr als 30 000 Euro saniert wurde, ist nur einer von vielen in Deutschland. In der Bundesrepublik sind noch gut 140 von ehemals 184 Türmen erhalten. Einige wurden als Bismarcksäulen errichtet. Diese Bezeichnung ist auf den 1899 ausgeschriebenen Wettbewerb der Studentenschaft zurückzuführen, der den Bau möglichst vieler Feuersäulen – und nicht Aussichtstürmen – anschieben sollte. Doch auch andere Bismarcktürme, etwa Feuersäulen ohne Aussichtsfunktion, heißen hin und wieder Bismarcksäule. Und in Salzgitter-Bad gibt es eben ein besonders gut erhaltenes Exemplar dieser Türme.
Die Anreise
Die etwa 40-minütige Anreise aus Richtung Hildesheim ist einfach, man fährt Richtung Baddeckenstedt – durchquert den Ort, bleibt auf der B 6, um dann nach rechts nach Salzgitter-Bad abzubiegen. Danach am Pizza-Treff auf der Braunschweiger Straße auf der ersten Ampelkreuzung links abbiegen, weiter auf der Erikastraße, vorbei an der Schule, die auf der linken Straßenseite liegt. Schilder weisen auf den Aussichtsturm hin, dann von der Erika – links in die Hertastraße einbiegen. Auf dieser bleiben, bis man die Irenenstraße erreicht. Dann geht es nach links ins Grüne hinein, der Weg führt an Kleingärten vorbei – nach einigen Minuten durch den Wald erreicht man auf der schmalen Straße den Bismarckturm.
Bismarckturm
Irenenstraße,
38259 Salzgitter Bad
0 53 41 / 32 86 9
Das Bauwerk ist derzeit verschlossen.
k.A.
(Stand 2018)