Bergfried Wohldenberg
Dem Himmel so nah
Er ist Wahrzeichen, Ziel von Freeclimbern oder Geocachern, Funkmast- und Fahnenträger, Aussichtsturm und bald vielleicht sogar auch Ausstellungsraum: der Bergfried auf dem Wohldenberg. Er ist das Überbleibsel einer bischöflichen Burganlage. Mit ihm überdauerten nur Kirche und Pfarrhaus die Zeit.
Bis vor sieben Jahren war das grüne Burgtor zwar immer offen, die Gebäude dahinter jedoch verschlossen. So machten viele Gäste wieder kehrt. Heute steht das Bauwerk ebenso offen, wie das Tor und die ganze Anlage. „Kirche wie sie sein sollte – offen“ steht auf einem Schild vor der Hubertuskirche. Über den Hof hoppelt ein braunes Kaninchen, ein weißer Hahn stolziert über den Rasen, wacht über seine Hennen und drei Pfauen runden die Gartenidylle ab. Gekrönt wird dieser Anblick durch den Turm auf einer Anhöhe.
Vor dem Abendhimmel wirkt er mit seinem erst 1850 aufgesetzten Zinnenkranz besonders mystisch. Gäste, die diese Stimmung genießen wollen, können auch in der Nacht die 132 Stufen des 32 Meter hohen Bauwerks erklimmen und dem Himmel so ein Stückchen näher kommen. Licht im Innern sorgt für einen sicheren Aufstieg.
Besucher kommen längst nicht nur zu den sonntäglichen Gottesdiensten, Wanderer machen Halt, Familien mit Kindern füttern Hühner und streicheln Kaninchen, Pilger genießen die Aussicht, Kräuterfreunde steuern den Gottesgarten an, das Burgcafé, das die Gemeinde nach dem Gottesdienst öffnet, hat viele Fans. Klar, dass die Toiletten für Gäste geöffnet sind, ein paar Wasserflaschen für Durstige bereit stehen und sogar immer ein Napf für Hunde mit Wasser gefüllt ist.
Im Laufe der Jahrhunderte verlor der Wehrturm glücklicherweise seine Bestimmung. Von ihm aus werden Fremde nicht mehr in die Flucht geschlagen, sondern auf dem Wohldenberg willkommen geheißen.
Der Weg zum Wohldenberg
In einer knappen halben Stunde ist der Wohldenberg mit dem Auto von Hildesheim aus zu erreichen. Über die B6 geht es in Richtung Wendhausen weiter in Richtung Astenbeck. Dort die Abfahrt nach Holle nehmen und zunächst in Richtung Holle und dann auf der K305 nach Sillium fahren. Nachdem der kleine Ort durchquert ist, geht es noch ein Stück gerade aus, dann links abbiegen. Ein Schild weist schon den Weg. Zwischen zwei Feldern hindurch führt eine kleine Straße, an deren Ende steht auf der rechten Seite ein Haus, ein Hutewald schließt sich an. Wer mag, kann von dieser Stelle aus den Berg bequem erklimmen. Auch ein Pilgerweg führt mit sieben Stationen rund um den Berg zum Ziel. Der Start ist am Jugendgästehaus.
Es geht aber auch mit dem Auto weiter. Durch den Wald, vorbei am Friedhof erscheint bald das Burgtor. Für Besucher mit schlechtem Orientierungssinn: Einfach nach oben schauen und den Burgturm fest im Visier behalten. Dann klappt das auch mit der Anfahrt.
Bergfried Wohldenberg
31188 Holle
0 50 62 / 90 84 – 0
Jederzeit frei zugänglich
kostenlos
(Stand 2018)